Besuch des schulhistorischen Museums in Wuppertal-Vohwinkel
Wenn heute Erwachsene von ihrer Schulzeit reden, hört man immer wieder sich ähnelnde Erinnerungen.
In den meisten Fällen haben die lustigen und fröhlichen Begegnungen Vorrang in ihren Erzählungen, während unsere Groß- und Urgroßeltern von sehr strengen und angsteinflößenden Schulergebnissen berichten.
Immer wieder fragen heute Kinder im schulischen Zusammenhang, warum ihre Großeltern eine andere Schrift benutzten, was ein Griffel ist oder woher der Begriff „i-Dötzchen“ kommt. Sie können es sich auch kaum vorstellen, dass Kinder früher mit dem Rohrstock auf die Finger geschlagen wurden und es im Unterricht bei Strafe verboten war, zu lachen.
Eingebettet in den Deutsch- und Sachunterricht zum Thema „Alte Schule“ besuchten im Januar 2016 beide dritten Klassen das schulhistorische Museum in Wuppertal-Vohwinkel.
Die schulhistorische Sammlung der Stadt Wuppertal hält manche Erinnerung an verschiedene Epochen aus der Schulgeschichte fest, die sich die Schulkinder dort sehr anschaulich ansehen konnten. In einem nachgebauten Klassenzimmer von „früher“, mit zum Teil noch „echten“ Schulutensilien (Schiefertafeln, Griffel, Holztische und Bänke, Schränke, alte Schulglocke usw.) durften die Kinder unter professioneller Leitung eine Unterrichtsstunde „alter Schule“ miterleben. Die Kinder lernten die Sütterlin-Schrift kennen und durften mit Griffeln auf Schiefertafeln schreiben Es wurde gemeinsam das Verhalten der Lehrer und Schüler, sowie Normen und Werte von früher und heute verglichen und Unterschiede herausgearbeitet.
In dieser konstruierten Unterrichtsstunde „alter Schule“ konnten auch Fleißkärtchen sowie Karten für gutes „Betragen“ erworben werden, es wurde gerechnet, gedichtet und sich an uralten Instrumenten erprobt.
Sowohl Schüler als auch die Lehrkräfte waren begeistert von der Umsetzung des Rahmenprogramms. Insgesamt waren jedoch alle Kinder froh, dass sie 100 Jahre später geboren wurden – in einer Schulzeit ohne „Rohrstock“!
Vera Spintzyk
Hatice Karaca
