Krippenspiel in der Aula
Was tun, wenn fünfzehn Minuten vor Beginn der Aufführung beim Anziehen der Kostüme vom zwei-Personen-Engelchor nur noch einer übrig bleibt (auch Engel sind anscheinend gegen Viren nicht immun)?
Kein Problem für den Single-Engel: ganz souverän übernahm er spontan den fehlenden Part und gab dem Abwesenden seine Stimme.
Auch alle anderen Akteure im Krippenspiel nutzten die ihrige, um den Kindern im Schulgottesdienst die Weihnachtsgeschichte zu erzählen:
Maria und Josef, der Wirt und seine Frau, die Hirten und die drei Sterndeuter. Nur vom Baby in der Krippe war nichts zu hören. Wir vermuten, dass es die ganze Zeit geschlafen und von dem vielen Besuch bei seinen Eltern gar nichts mitbekommen hat.
Besonders viel zu tun hatte der Techniker – er war für die verschiedenen Zwischenmusiken zuständig, die er sekundengenau an den richtigen Stellen erklingen ließ, und musste zusätzlich die Liedposter hochhalten, denn das Publikum durfte nicht einfach nur zuschauen, sondern musste zwischendurch mehrmals mitsingen:
Seht, die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde,
kommt und ist für alle da, kommt, dass Friede werde!
Helga Hoppe